Quelle/Text: Süddeutsche Zeitung
Die Grünen legen eine neue Sicherheits-Studie im Europaparlament vor und berichten über alarmierende Vorfällen in mehreren Atomkraftwerken während der letzten Jahre.
© aboutpixel.de
Die von den Grünen unter Mitarbeit des Risikoforschers Wolfgang Kromp von der Universität Lüneburg verfasste Sicherheits-Studie, berichtet von zahlreichen Vorfällen und Störungen in Atomkraftwerken Europas und den USA. Ein Großteil der Fälle ist zwar der Kategorie „ohne Bedeutung für die Sicherheit“ zuzuordnen, immerhin 72 Vorfälle in Deutschland, mindestens 1600 Fälle in Frankreich und 22 Fälle in den USA sind aber seit den 90er Jahren höher eingestuft worden. Den Grund für eine Zunahme der Vorfälle sehen die Verfasser der Studie in fehlendem Geld und einem Mangel an erfahrenen Arbeitskräften.
In der Studie verweisen die Experten außerdem auf eine uneinheitliche Bewertung in den verschiedenen Ländern und eine daraus resultierende schlechte Vergleichbarkeit der Vorfälle. Eine weitere Problematik sei die Skala selbst, die das Risiko eines Vorfalls nur nach der ausgetretenen Strahlungsmenge beurteilt, wodurch das eigentliche Gefahrenpotential der Störung möglicherweise zu spät deutlich wird. Dennoch weisen die Ergebnisse auf deutliche Sicherheitsmängel bei den laufenden Atomkraftwerken und eine mangelnde Öffentlichkeitsarbeit hin.
Wichtig ist den Grünen und den Risikoforschern, dass zum Einen Abstand von veralteten Technologien nach sowjetischem Vorbild genommen wird und zum Anderen die Atomkraft in der aktuellen Klimadebatte nicht zum anscheinend unproblematischen Spielball und Gegenpol zur Klimaerwärmung wird. Das Risiko der Atomenergie müsse weiterhin deutlich gemacht werden und eine Veränderung unseres Lebenswandels oberste Priorität haben.
Montag, 11. Juni 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen